Neu-Brooklynerin Laura berichtet über das echte Leben im kreativsten Stadtteil New Yorks! Über Stil, Individualität und Open-Air Yoga-Stunden. Was sie von waschechten Brooklynern lernte und was man auf keine Fall verpassen darf, erfahrt Ihr hier!

Laura vor den „Brownstones“ – die für Brooklyn charakteristischen Häuser aus braunem Sandstein, Foto: Laura Pfirrmann, Unsplash.com

Warum habt Ihr Euch beim Umzug nach New York für Brooklyn entschieden?

Uns ist die Entscheidung zwischen der Bronx, Manhattan, Staten Island, Queens und Brooklyn sofort sehr leicht gefallen. Brooklyn liegt nicht nur strategisch gut (zu den Airports, zum Meer, zum Büro) und ist preislich etwas “erschwinglicher” als Manhattan, sondern ist von allen Stadtteilen in unseren Augen der individuellste und “heimeligste”.

Was waren Deine ersten Eindrücke dieses Stadtteils?

Machen wir uns nichts vor, NYC ist eine gigantische Großstadt und Recycling/Umweltschutz wird in den USA bei weitem nicht so gross geschrieben wie in der EU. Daher: „Oh mein Gott liegt hier viel Müll auf der Strasse und warum ist da ein riesen Loch mitten im Gehweg?“. Aber man passt sich ja immer irgendwie schnell an und wenn einem das nicht mehr (so sehr) auffällt, dann beeindrucken vor allem die Menschen. Jeder kennt jeden. Jeder hilft jedem. Jeder hat etwas für Kunst übrig. Und die Brownstones, ach die Brownstones!

Foto: Unsplash.com

Was kann man in Brooklyn über Stil lernen? Alles geht, alles kann gemischt werden. Jedes Muster mit jedem Material. Alles ist möglich und keiner wird verurteilt. In meinem Lieblingsvietnamesen (einem sogenannten Gastropop) hängt ein übergroßes Stadt-Bild von Biberach an der Riss. Ja, da hab ich auch erst mal geschaut.

Es heißt, Brooklyner lägen viel Wert auf Individualität. Wie zeigt sich das?

In vielen Bereichen! Bei den Jobs ist es die Vielseitigkeit. Zu meinem Umfeld zählen Komponist, Stuardess, Schauspielerin, Autor, Filmemacher, Jurist, Museumsleiterin, Berater, Lehrer, Investmentbanker und mehrere Founder von kleineren Startups. Beim Thema „Kochen & Essen“: Ausgefallen Kochen und besonders Essengehen ist hier ein großes Ding. In Sachen „Kleidung“ ist es nicht wie in München – alle Mädels und Jungs zwischen 15 und Anfang 20 kleiden sich so ziemlich identisch. Das gibt es hier absolut nicht. Auch Teeny-Gruppen bestechen durch Individualistentum. Hier dominiert keine Marke, kein Stil. Und „Do It Yourself“ ist hier ein Lebensmotto. Etsy hat bestimmt nicht ohne Grund seinen Hauptsitz in Brooklyn (DUMBO).

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Beschreibe kurz die Brooklyner

Kann man eigentlich nicht. Auf jedem Fall aber sportlich, mit Hund, individuell und weltoffen.

Was darf man in Brooklyn nicht verpassen?

Die Parkevents im Sommer, den Farmersmarket, die Abende in den Biergärten im ehemaligen Industrieviertel (GOWANUS). Die Open-Air Yoga-Klassen mit gut 500 Teilnehmern und die braunen Boxen auf der Stoop. In Brooklyn wird alles was nicht mehr gebraucht wird, verschenkt. Täglich stellen Leute braune Kartons mit allem Möglichen und Unmöglichen (von Kinderkleidung, Bücher, Geschirr, Sportgerät, Kunst bis hin zu antiken Möbelstücken – die stehen dann natürlich neben den Boxen) vor die Tür. Und auch ich hatte schon den ein oder andern „Lucky Find“. Ich kenne keinen, der seine Einrichtung nicht durch etwas Aussortiertes vervollständigt hat.

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Welche Inspiration, Lebenseinstellung, oder Weisheit wirst Du von Brooklyn mit nach München nehmen?

Gelassenheit! Und wir alle sitzen im gleichen Boot. Ich habe selten so viele offene Türen und offene Herzen angetroffen wie hier. Alles kommt wie es soll, und eventuell steht das große Glück in einer braunen Box vor der Tür!

Das hast Du schön gesagt Laura! Vielen Dank für Deine Zeit und ich freue mich wenn wir bald mehr Stories von Dir aus Brookyln lesen!

Foto: Unsplash.com

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