Der Flur erfüllt mehrere Funktionen und ist die Visitenkarte deines Zuhauses. Er ist der erste Raum, den man betritt und damit verantwortlich für den ersten Eindruck, den ein Gast bekommt. Außerdem: Wer freut sich nicht, wenn man nach Hause kommt und im Flur von einer gemütlichen Atmosphäre empfangen wird? Interiordesignerin Nikola Bacher gibt 5 Tipps für den perfekten Eingangsbereich!

Fotos: Nikola Bacher/ Eva @evaundich

1. Flur nicht links liegen lassen

Einrichtungstechnisch kommt der Eingangsbereich oft zu kurz, da man sich dort gefühlt nicht lange aufhält und er oft auch als Ablageort dient. Doch gerade weil der Flur so viele Funktionen erfüllt wie Empfangsbereich, Garderobe, Durchgang, Ort der Ankunft und des Abschieds, sollten wir ihm viel mehr Aufmerksamkeit schenken. Da man im Flur nicht allzu lange verweilt, eignet sich dieser Raum perfekt für eine besondere Wandgestaltung und Dekoration.

2. Funktion

Welche Bedürfnisse habe ich an den Raum? Habe ich viel Platz und bekomme alles unter, oder ist der Raum sehr klein? Wo soll was bereit stehen, wo der Spiegel hängen? Liebe ich es einen aufgeräumten und luftigen Flur zu haben, aber mit Kindern und Hund ist dies nicht möglich? Werde dir über deine Bedürfnisse bewusst, wie der Raum für dich funktionieren soll, welche Aufbewahrungen du gerne hättest und ganz wichtig: was tatsächlich möglich ist. Auch wenn du gerne helle Fliesen hättest und dich die Schuhabdrücke erstmal nicht stören, vielleicht würde sich ein strapazierfähiger Läufer auf den Fliesen doch gut machen? Habe im Hinterkopf, was im Alltag funktioniert, auch wenn das einen kleinen Cut im Design bedeuten kann.

Foto: Martina @martina_house8

3. Organisation

Wir kennen es alle, irgendwann haben wir Probleme den Boden zu sehen, da alles irgendwie nur im Flur abgestellt und hingeworfen wird. Im Flur ist es am wichtigsten, dass jedes Objekt einen Platz hat und direkt bei der Ankunft aufgeräumt werden kann. Achte darauf, dass die Möbel nicht zu wuchtig und zu tief sind. Hier eignen sich schmale Stauraumlösungen oder auch filigrane Garderoben wunderbar. Geschlossene Möbel sorgen für mehr Ordnung und Klarheit. Kleine Nischen können für Einbauschränke genutzt werden. Lass Jacken und Schuhe, die nicht zur Saison passen in deinem Kleiderschrank verschwinden, damit sie nicht kostbaren Platz wegnehmen. Körbe und Kisten eignen sich toll für Mützen und Schals.  Zum Anziehen der Schuhe muss es nicht gleich immer eine große Bank sein, ein kleiner Hocker erfüllt den Zweck auch und macht es gleich wohnlicher. Nutze auch die Höhe aus, wie wäre es das Fahrrad einfach an der Wand aufzuhängen?

Foto: Nikola Bacher

4. Farbe

Da der Flur meistens von allen Zimmern aus einsehbar ist, kann er auch farblich ein verbindendes Element sein. Wenn es um fließende Übergänge geht, ist es daher ratsam, dass du dir über die Farbgebung und das Styling des Eingangsbereiches frühzeitig Gedanken machst. Es ist wichtig, dass der Flur alle anderen Zimmer, die eventuell in ganz unterschiedlichen Stilen und Farben gestaltet sind, wieder aufgreift. Hier wäre ein Moodboard eine passende Unterstützung.

Foto: Nikola Bacher

Bei Fluren, ja auch ohne Fenster, könnt ihr auch mal mutig sein und kräftige Farben verwenden oder auch die Decke mitstreichen. Toller Nebeneffekt, die angrenzenden Räume sehen dadurch heller und größer aus. Verschiedene Bilder in mutigen Farben aufhängen und der Flur wird zur Galerie, probiert es aus.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass ihr eine Akzentfarbe wählt, die dann in den anderen Räumen unterschiedlich aufgegriffen werden kann. Dadurch habt ihr einen roten Faden, der sich durch das ganze Haus zieht und für Harmonie sorgt. Für alle die Sorgen aben, dass die Farbe im Flur schnell dreckig werden könnten… es gibt extra resistente Wandfarben, die schmutzabweisend und sehr langlebig sind.

5. Licht

Oft werden für den Flur, da er in Wohnungen meistens eher dunkel ist, sehr grelle Leuchten verwendet damit er vermeintlich hell und gemütlich wird. Leider macht dies den Raum jedoch noch ungemütlicher und kälter, vor allem wenn die Wände weiß sind. Setze auch hier, wie auch in allen anderen Räumen, auf verschiedene Lichtquellen. Die Deckenleuchte sollte ein schönes, warmes Licht machen. Weitere, eher kleine Lichtquellen wie zum Beispiel auf einem Sideboard, die indirektes oder gedämpftes Licht spenden, geben kleinen Fluren Tiefe. Wer wenig Platz hat, kann auf Wandleuchten setzen. Wieso auch nicht mal ein Windlicht mit Kerzen in den Flur stellen?

Und wenn sich die Matschschuhe, die Post der letzten Tage und verschiedene Tüten dann doch wieder den Platz im Flur ergattert haben, dann atme tief durch und denke daran, es ist nur der Flur und Perfektion ist langweilig 😉

Mehr über Nikola und ihre Arbeit erfahrt ihr unter www.nikogwendo.de

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