Unglaublich was Farbe alles kann! Sie ist ein ideales Werkzeug, um die Wirkung von Räumen zu verändern. Farbe schafft Atmosphäre. Sie kann anregen und beruhigen, Räume größer oder gemütlicher erscheinen lassen und verleiht jedem zu Hause das gewisse Etwas. Auf was man achten muss, wenn man mehr Farbe einziehen lassen möchte, verrät Interior Designerin Nikola Bacher!

Fotos: Nikola Bacher

Garantiert die richtige Farbe finden

1. Bedürfnisse an mein Zuhause?

Was soll gestrichen werden und in welcher Farbe? Am besten ein Moodboard pro Raum erstellen und alles sammeln was einem gefällt. Prüfen was passt am besten und mit welcher Farbe ich mich am wohlsten fühle. Dann Testdöschen besorgen und ein Stück der Wand oder A4 Papier streichen und an die Wand hängen. Die Farben zu verschiedenen Tageszeiten ansehen und dann entscheiden, was einem am besten gefällt und was zum Licht des Raumes passt.

Dunkle Farben lassen Grenzen verschwinden

 

2. Welche Farbe?

Hier sind keine Grenzen gesetzt. Dunkle Farben können für lichtarme Räume tatsächlich die ideale Lösung sein, da sie Grenzen verschwinden lassen und damit zugleich die Proportionen überspielen.

Pastelltöne repräsentieren das Bedürfnis nach Weite, denn sie können die Fernwirkung und damit die Größe eines Raumes beeinflussen. Vor allem gilt das für Horizontfarben wie zartes Blau und Grün.

Allgemein wirken Rot- und Orangetöne eher anregend, Gelb ist aufmunternd und fördert die Konzentration. Grün erdet und beruhigt, daher ist es besonders für Schlafzimmer geeignet. Die Farbe Blau entspannt und lässt dich sachlicher kommunizieren. Wer nachsieht, was für Farben vor dem Fenster zu sehen sind und diese dann auch in den Räumen verwendet kann so die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen lassen.

Foto: Nikola Bacher

Decken nicht vergessen!

3. Was wird gestrichen?

Niedrige Räume fühlen sich höher an, wenn die Zimmerdecke heller ist als die Wände. Ein langer Raum scheint optisch kompakter, wenn die Stirnseite in einer kräftigen Farbe gestrichen wird.

Ein toller Tipp für kleine, lichtarme Räume sind dunkle Farben, sie lassen Schrägen und die Zimmerkonturen verschwinden. Der Raum wirkt dadurch gemütlich und ruhig!

Decken werden als 5. Wand betrachtet und sollten von Anfang an mit in die Planung einbezogen werden.

Räume heller oder dunkler werden lassen: Allgemein heißt es eine Decke sollte hell gehalten werden. Mit einem strahlenden weiß an der Decke kann ein Raum in Wirklichkeit viel dunkler wirken. Auf Grund der Kontraste: je heller die Decke, desto weniger leuchten die Wände. Ein strahlendes Weiß lässt auch die zartesten Farben dunkel wirken. Um diese Effekte zu verhindern, verwende ein auf den Wandton abgestimmtes Weiß, denn es lässt den Raum heller und einheitlicher erscheinen.

Foto: Nikola Bacher

Nicht zu viele Farben mischen

4. Alles mitstreichen in derselben Farbfamilie

Wenn man Wände, Decken, Tür- und Fensterrahmen in leicht unterschiedlichen Nuancen streicht, z.B. Grau, bekommt der Raum eine elegante Dynamik. Die Räume wirken ruhiger und homogener. Wichtig hier, nur in einer Farbfamilie bleiben und nicht zu viele Farben mischen. Als Kontrast kann eine Akzentfarbe mit eingebracht werden, in Form von Accessoires wie beispielsweise Vasen oder Kissen.

Wieso nicht auch mal den Boden lackieren? Lackierte Fußböden haben einen lange Tradition und kommen jetzt wieder in Mode. Farbe haucht den Böden neues Leben ein und kaschiert eventuelle Makel. Helle Böden können das Licht spiegeln und geben dem Raum mehr Freundlichkeit.

 

Foto: Nikola Bacher

Langsam herantasten

5. Keine Angst vor Farbe

Es muss nicht gleich ein komplett dunkel gestrichenes Zimmer sein. Man kann sich auch langsam an die gewünschten Farben rantasten, in dem man zum Beispiel nur eine Wand streicht oder sich Accessoires wie Kissen oder einen Pouf in der gewünschten Farbe besorgt. Ihr werdet sehen, was die Farbe mit euch und eurem zu Hause alles macht!

Über Nikola

„Schon immer war da für mich diese besondere Liebe zu Räumen. Zu sehen, was alles in ihnen möglich ist.“

Ich glaube, ästhetische Vorlieben entstehen vor allem aus etwas, das uns oft nicht ganz bewusst ist: unseren tieferliegenden Bedürfnissen und Sehnsüchten. In meiner Beratung erlebe ich jedenfalls nicht selten, dass Vielen erst durch meine Fragen richtig bewusst wird, welche Bedürfnisse sie eigentlich haben – und wie sich das ästhetisch auswirkt.

Und genau darum geht es mir in meiner Lebensraumgestaltung: Räume mit einer authentischen, natürlichen Atmosphäre zu schaffen. Das Ziel ist nicht etwa die perfekt durchgestylte Umgebung zu kreieren. Es geht vielmehr um die Kombination von Dingen, die einem wirklich am Herzen liegen und die zugleich funktionell sind. Erst dann kann ein Raum zu einem Lebensraum werden, in dem man sich rundum wohl fühlt – und endlich bei sich ankommen kann.

Mehr über Nikola und ihre Arbeit erfahrt ihr hier!

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