Wow! Das ist einfach das erste, was wir dachten als wir Christians Account entdeckt haben: Wow, was für ein faszinierender Einrichtungsstil. Faszinierend düster, faszinierend anders. Nachdem unsere Augen sich in den letzten Jahren scheinbar total an skandinavisch, hell, freundlich gewöhnt haben, trifft einen der düstere Look völlig unverhofft. Eine Wohnung wie ein Gemälde und dabei opulent und minimalistisch zugleich.
Fotos: Christian von @chl.home
Seinen Account @chl.home beschreibt Christian mit den Worten: all about our dark 2men appartment in Weimar. Gemeinsam mit seinem Mann – die zwei feierten gerade ihren ersten Hochzeitstag – gestaltet der Antiquitäten-Fan seine Wohnung so stimmig wie eigensinnig. Sehr viel mattes Schwarz, dunkles Holz und üppige Blumen-Bouquets. Ein Setting wie aus einem Film Noir. Eine Schublade, in die dieses Interior sich zwängen ließe, müsste erst noch erfunden werden. Bitte mehr davon auf Instagram!
Im Interview hat uns Christian einiges erzählt über seinen Stil, seine liebsten Deko-Accessoires und was er sich von der Social Media Plattform wünscht.
Minimalistisch, aber nicht skandinavisch
Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
Mein Einrichtungsstil orientiert sich eher an klassisch englischen oder amerikanischen, als an skandinavischen Vorbildern. Das Ganze, inspiriert vom späten Jugendstil bis hin zum Art Déco, wird abgerundet mit einem minimalistischen Touch. Behagliche Eleganz trifft auf besonders ausgesuchte Objekte und opulente Blumenarrangements der Saison.
Foto: Christian von @chl.home
Gibt es etwas das „typisch Mann“ ist bei dir zu Hause bzw. in deiner Einrichtung?
Auch wenn ich Wörter wie „typisch“ eher meide, „männlich“ in diesem Sinne sind hier wohl am ehesten die dunklen, schweren und warmen Töne und Materialien. Nussbraunes Holz, schwarzer und grauer Samt, goldene Akzente aus Messing. Wenig Verspieltes. Wilde Farben und laute Muster halten sich hier meist nur ein paar Wochen – oder ein paar Tage in der Vase.
Typisch für Christians Einrichtungsstil: Dinge mit Bedeutung
Was ist deine Lieblingsecke?
Da wir einen offenen Grundriss bewohnen, ist eigentlich jede Ecke meine Lieblingsecke. Besonders mag ich den Wohnbereich und das „Schlafzimmer“ – ein Raum im Raum aus Vorhängen, in der Farbe der Wände. Damit lässt sich Abgrenzung schaffen, ohne den offenen Charakter der Wohnung zu zerstören.
Foto: Christian von @chl.home
Was ist dein Lieblings-Einrichtungsstück?
Das ist eine schwierige Frage, da hier die meisten Dinge eine Bedeutung oder Geschichte haben. Die kleineren und größeren Porzellanobjekte und Antiquitäten liegen mir zum Beispiel sehr am Herzen. Zerbrechliche Kunst muss besonders bewahrt und beschützt werden. Zur Zeit ist es ein hundert Jahre alter Porzellan-Eisvogel, dem die Schnabelspitze fehlt. Ein Umstand, den der Restaurator meines Vertrauens aber sicherlich bald richten wird.
Fotos: Christian von @chl.home
„Eigener Stil ignoriert Trends und Moden“
Was wünscht Du Dir, was fehlt Dir oder auch was nervt Dich auf/an Instagram?
An Instagram mag ich zuallererst die Möglichkeit, sich ohne viel Mühe inspirieren lassen zu können. Aber da liegt auch die Gefahr. Viele Accounts haben bei näherem Hinsehen erstaunlich wenig eigenen Content. Das Ziel, eine möglichst hohe Follower-Zahl zu erreichen, wird mit dem schnellen „Verbrauch“ von möglichst bekannten Marken und Stilen versucht. Einige geben sich dann als „Experten“ aus, ohne echte Qualifikation zu besitzen. Am Ende sind sie dann leider nur der verlängerte Arm der Konsumindustrie. Das finde ich sehr schade und letztlich totlangweilig.
Eigener Stil ignoriert Trends und Moden, beziehungsweise streift sie nur am Rande! Man kann ihn nicht mal eben schnell shoppen und aus einem Hochglanzkatalog bestellen, er muss mit Geduld aus einem eigenen Konzept heraus wachsen. Hier würde ich mir von Instagram aber eben auch von den vielen Nutzern mehr Mut wünschen. Mehr Mut zur Authentizität, auch wenn es dadurch weniger oberflächlichen Applaus gibt.
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