Darf ich vorstellen: Lea Gudrich, junge, begabte Künstlerin aus Köln! Wir haben uns vergangenes Jahr auf der Kunstmesse „STROKE“ in München kennengelernt und in diesem Jahr dort wieder getroffen! Ihre großartigen Bilder haben mich sofort in ihren Bann gezogen! Nicht allein durch den Einsatz von Neon-Farben, sondern vor allem wegen der enormen Präzision, mit der die junge Künstlerin ihre Kunst erschafft. Ich freue mich, dass sich Lea Zeit genommen hat, mit mir über ihre Kunst und ihr Leben als Künstlerin zu sprechen.

Künstlerin Lea Gudrich und Leinwandbild „Solo“ – Fotos: HIPSTER HOME/Lea Gudrich @lea_gudrich_

Vergangenes Jahr stellte die 32-Jährige, die an der Universität Trier „Angewandte Farblehre“ unterrichtet, vor allem Porträts von Menschen aus, in diesem Jahr sind es Tiere und abstrakte Motive.

Lea, wie entwickelte sich Deine Kunst in den letzten zwei Jahren?

Man hat ja immer eine Phase an Stil und dann entwickelt sich diese weiter. Zu Beginn meiner Malerei habe ich figürlich gemalt, viele Porträts von Menschen angefertigt. Diese Motive sind immer politisch motiviert. 2017 malte ich viel abstrakt mit Neonfarben, kombiniert mit Tusche-Zeichnung. Heute male ich Tiere und drücke mich auch gerne in der abstrakten Malerei aus.

Lea Gudrich – Stroke 2018 – Foto: HIPSTER HOME

Was bedeutet abstrakte Malerei für Dich?

Malen ist für mich pure Freude und gerade abstrakt malen macht unheimlichen Spaß! Das ist wie Atmen. Es fließt einfach. Bei meinen realistischen Arbeiten male ich hochkonzentriert und sehr genau. Was nicht heißt, dass ich beim abstrakten Malen weniger konzentriert bin. Auch in der Abstraktion muss man kompositorisch denken, den richtigen Bildaufbau finden. Dennoch ist das abstrakte Malen in einer gewissen Form „freier“.

 

 

 

 

Fotos rechts: „Abstrakt I“ und „Abstrakt II“ – Acryl auf Polyestergewebe

 

Was hat der Einsatz von Neon in Deinen Werken zu bedeuten?

Ich habe schon immer Neon geliebt, ich habe schon immer Textmarker geliebt. Ich setze die Neon-Töne wie Textmarker ein. Um hervorzuheben was wichtig ist, was zählt. Es soll ein bisschen wie ein „Atom-Glow“ sein. Eine Art Warnung: Achtung, giftig! Ich will damit hervorheben, was in unserer Welt beziehungsweise Gesellschaft schiefläuft. Die Ohren der Bulldogge zum Beispiel werden coupiert, damit das Tier „perfekter“ aussieht. Damit die Silhouette stimmt. Das ist doch verrückt. Wie wir in die Natur eingreifen, wie wir Menschen die Erde zerstören, das ist etwas das mich sehr bewegt und worauf ich mit meinen Arbeiten aufmerksam machen möchte. Ich selbst lebe schon länger vegan, kaufe nur Second Hand-Mode und fliege nicht mehr mit dem Flugzeug.

Bilder „Mellow“ und „Solo“ – Acryl und Öl auf Leinwand -Lea Gudrich @lea_gudrich_

Das Einhorn steht für mein Lebensmotto: „Sei klug und halte Dich an Wunder“ von Mascha Kaléko. Aber es hat auch etwas Kritisches. Nämlich den Drang der Gesellschaft immer noch einen drauf zu setzen, etwas zu optimieren. Nach dem Motto: „Noch ein Horn drauf, dann ist es cooler!“

Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei Dir aus?

Ich stehe morgens auf, mache mir einen Kaffee und schreibe meine Gedanken nieder. Was mir so spontan durch den Kopf geht. Dann stehen ein paar Yoga-Übungen an. Anschließend gehe ich lange in der Natur spazieren. Dabei entstehen die Ideen für die nächsten Kunstwerke. Danach geht’s ins Atelier. Dort arbeite ich nicht selten bis 22 Uhr.

Fotos: Lea Gudrich @lea_gudrich_ / Fabian Stuerz

 

Wie lange arbeitest Du an einem Bild?

Der reine Akt des Malens dauert etwa drei Tage. Die Vorbereitungszeit für ein Bild dauert deutlich länger. Erst muss sich das Thema finden, dann entsteht peu a peu ein Bild in meinem Kopf, das ich anschließend auf Leinwand bringe. Das kann über Wochen oder auch Monate dauern.

Hast Du Vorbilder und wenn ja, wer sind Deine Vorbilder?

Ja, ich habe geistige Vorbilder. Menschen, die ich bewundere und zwar für ihr ganzes Schaffen, ihr ganzes Wesen und deren Äußerungen. Zum Beispiel die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, Dichterin Mascha Kaléko. Sowie der dänische Künstler Olafur Eliasson und Gerhard Richter.

Wie viele Bilder produzierst Du im Monat beziehungsweise in einem Jahr?

Das ist sehr schwer zu sagen. Es gibt Monate in denen male ich kaum. Gehe viel spazieren und denke nach. In anderen Monaten wiederum male ich ein Bild nach dem anderen, da schütte ich es so zu sagen aus. Das ist körperlich und geistig sehr anstrengend, wenn gleich es wunderbar ist. Dann muss ich mich danach wieder ausruhen.

Hast Du schon mal eine Blockade erlebt?

Ich würde es nicht so nennen, sondern eher Erschöpfung. Nach einer sehr intensiven Phase habe ich nicht keine Ideen, sondern kann einfach nicht die Kraft aufbringen gleich wieder weiter zu machen. Ich habe einmal das Bild gefunden „Der Fischteich ist leer“. Und so ist es wohl. Er muss sich erst wieder füllen. Ideen habe ich endlos. Aber die Energie um sie „zu Papier zu bringen“ ist nicht unerschöpflich.

Foto: Lea Gudrich @lea_gudrich_

Noch mehr über Lea und ihre Kunst erfahrt ihr auf www.leagudrich.com und auf Instagram @lea_gudrich_

 

Auch interessant:

AFFORDABLE ART NY- GEKAUFT WIRD, WAS GEFÄLLT!

WANDDEKO IDEEN: BILDER, TAPETEN & CO

„EINE AUKTION BESTEHT AUS ÜBERRASCHUNGEN UND ENTTÄUSCHUNGEN“ – AUKTIONATOR ROBERT KETTERER IM INTERVIEW!

 

 

Pin It on Pinterest

Share This